Weiße Kügelchen, blaue Kügelchen auf den Wiesen und Feldern???

Wenn wir mit unseren Hunden spazieren gehen finden wir zeitweise kleine weiße Kügelchen oder auch blaue Kügelchen auf den Feldern verstreut.

Die Hundebesitzer sind verunsichert – was ist das? Gift, Dünger – ist es für unsere Hunde gefährlich?

Bei weißen Kügelchen ist es Kalkammonsalpeter (Sicherheitsdatenblatt als PDF).

Besteht eine Gefahr für Hunde oder Katzen durch Kalkstickstoffstreuung?

 

Es sind bisher keine nachteiligen Wirkungen bekannt geworden, wenn Hunde oder Katzen Zugang zu frisch mit Kalkstickstoff gedüngten Flächen erhalten. Der Kalkstickstoff hat einen abschreckenden Geruch und Geschmack, so dass die Aufnahme natürlicherweise von den Tieren gemieden wird. Als einzige Vorsichtsmaßnahme ist darauf zu achten, die Tiere unmittelbar während des Streuens fernzuhalten, damit eine spielerische Aufnahme der fliegenden Körnchen („Fangen“) verhindert wird bzw. keine Düngepartikel in die Augen oder Schleimhäute geraten.

 

Blaue Kügelchen sind Thomaskali.

Thomaskali ist ein PK-Dünger der zusätzlich Magnesium, Schwefel, Natrium sowie basisch wirksame Bestandteile, wertvolle Spurennährstoffe und lösliche Kieselsäure enthält.

Weitere Infos dazu finden Sie auf www.hortipendium.de und auf www.koenig-agrar.de.

Besteht eine Gefahr für Hunde oder Katzen durch Phosphatdünger?

 

Phosphatdünger (wie z.B. Thomaskali) sind im allgemeinen nur schwach giftig. Hohe Dosen führen zu Schleimhautrreizungen und hypokalzmischen Symptomen. Die Tiere zeigen Abgeschlagenheit bis Koma, Festliegen, Speicheln, Durchfall, Kolik. Vergiftungen mit Todesfällen wurden bei Schafen und Rindern beschrieben.

In Naturphosphatdüngern ist außerdem bis zu 4% Fluor enthalten. Chronische Vergiftung führt zu Defekten an Zähnen, Knochen und Gelenken. Akute Fluorvergiftung führt zu Kreislaufkollaps und Tod. Die letale Dosis beträgt beim Wiederkäuer um 0.25 g/kg Körpergewicht bei oraler Aufnahme.

 

Es werden noch viele andere Dünger etc. ausgebracht, die wir hier nicht alle nennen können, wie zum Beispiel Halmverkürzer/ Wachstumsregulatoren.

Halmverkürzer/ Wachstumsregulatoren sind chemische Mittel (etwa CCC), die bewirken, daß trotz einer erhöhten Düngergabe die Stengel von Getreide und anderen Kulturen nicht besonders lang werden (Mehr Infos dazu ...).

Besteht eine Gefahr für Hunde oder Katzen durch Wachstumsregulatoren?

 

Der Wachstumsregulator ist seit 1967 in Früchten, Korn, Stroh und Mehl nachweisbar und beeinträchtigt möglicherweise die Fruchtbarkeit von Wiederkäuern sowiePferden oder Kaninchen. Chlormequat gilt als genotoxisch und stört die neuromuskuläre Erregungsleitung, wirkt aber nach bisheriger Forschung nicht karzinogen. Im deutschen Obst- und Gemüseanbau ist er nicht mehr zugelassen, findet aber im Getreideanbau weiter Verwendung.

Von der WHO wurde eine Erlaubte Tagesdosis von 0,05 mg/kg Körpergewicht festgelegt, für Babynahrung 0,01 mg/kg. Die Letale Dosis LD50 oraler Einnahme bei Ratten liegt bei 400 mg/kg Körpergewicht.

 

 

Auch wenn in einigen Produkten eine Ungefährlichkeit für unsere Tiere deklariert wird, sollten wir unsere Hunde von diesen Giften fern halten. Jedes Tier reagiert unterschiedlich auf giftige Substanzen und was dem einen nichts ausmacht – kann bei dem nächsten epileptische Anfälle, Krampfanfälle, Lähmungen auslösen oder sogar zum Tod führen.

Am Besten sollten diese Wiesen gemieden werden – sicher ist sicher.